Denken ohne Geländer
»Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.«
– Francis Picabia
Die Wissenschaft bietet eine ganze Armada an Erklärungen, weshalb wir mit unseren Ideen häufig in einer Einbahnstraße landen oder uns an Denkgeländern entlang hangeln: Pfadabhängigkeit, selektive Wahrnehmung, Lock-In, Resignation, Übersteuerung, Solipsismus, Hybris u.v.m.
Erich Kästner fasst es kürzer: »Wo ein Kopf ist, ist auch meist ein Brett.«
Evolution braucht den offenen Diskurs unterschiedlicher Ansichten, einen Überblick zu erwartender, technischer und sozialer Nebenfolgen des individuellen Handelns sowie eine Konfrontation konträrer Meinungen. Dynamik und Routinen schließen sich dabei nicht aus. Sie ergänzen sich.
„I can’t understand why people are afraid of new ideas – I’m afraid of the old ones.”
– John Cage
Die Arbeit mit neuen Ideen gleicht einem Dilemma. Unternehmen neigen z.B. gerne dazu, sich auf Dinge zu konzentrieren, mit denen sie in der Vergangenheit erfolgreich waren (Erfolgsparadoxon). Oder sie jagen einer „Best Practice” nach, die aber, so es sie gäbe, keinerlei Wettbewerbsvorteile bieten würde. All das blockiert Innovation.
Dilemmata sind grundsätzlich nicht lösbar. Es gibt nur mehr oder weniger intelligente Weisen, mit ihnen umzugehen. Ein Leitbild hierfür ist die „Unique Practice”, also die Fokussierung auf Einzigartigkeit, das Streben nach Abgrenzung vom Wettbewerb. Dabei handelt es sich um einen Bildungsprozess, der eine explizite Bereitschaft bei den Akteuren einfordert. Wir begleiten Sie dabei professionell.
„Unser Entscheiden reicht weiter als unser Erkennen.“
– Immanuel Kant
Es ist eine Illusion zu glauben, alle Konsequenzen unserer Entscheidungen abzusehen. Noch trügerischer ist es, der kollektiven Meinung einer kritischen Masse zu vertrauen. Dennoch gehört es zur gängigen Praxis im betrieblichen Innovationsmanagement. Man zieht einfach den „Publikumsjoker” und hofft darauf, dass die Statistik nicht irrt.
Die wirklich relevanten Chancen und Risiken erkennen dagegen nur wenige. Was also ist zu tun, damit gerade die wertvollen Einzelstimmen nicht in der Masse untergehen?
Unsere Methodik verzichtet auf die direkte Bewertung von Ideen, sondern initiiert einen Diskurs, dessen Argumentation schließlich kollektiv bewertet wird. Dadurch lassen sich fachliche wie auch systemische Kriterien mit besonders hoher Signifikanz identifizieren. Quasi die Stecknadel im Heuhaufen, die aber oft ausschlaggebend ist.
Unser Methodik-Tool »Carpe Disqrs«
»Carpe Disqrs« ist ein Web-Tool zur Erstellung von 360°-Impact-Analysen. Damit lassen sich die Folgen alternativer Handlungsoptionen aus Sicht der einzelnen Stakeholder identifizieren und visualisieren. Zur Gewichtung der verbundenen Chancen und Risiken werden die einzelnen Alternativen allerdings nicht direkt bewertet. Stattdessen erarbeitet man eine Pro- und Contra-Argumentation, deren Relevanz sich durch entsprechende Zustimmung oder Ablehnung ergibt.
Diese Art „digitaler Tools” nutzen wir vorzugsweise im Rahmen von Workshops oder interaktiver Webinare, da sie eine persönliche Kommunikation zwar ergänzen, aber nicht vollständig ersetzen können
Darstellung einer Potentialanalyse mit »Carpe Disqrs«
Die abgebildete Auswertung eines Ideen-Diskurses zeigt die Potentiale möglicher Alternativen in unterschiedlichen Ansichten. Während die Visualisierung als Matrix den Grad der jeweils positiven bzw. negativen Gesamtbeurteilung wiedergibt, rückt die Darstellung in Pyramidenform Meinungsdifferenzen in den Vordergrund. Diese Ansicht ist deshalb so wertvoll, weil tatsächliche Innovation selten einem Konsens entspringt.
Potentialmatrix | Potentialpyramide |